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Radquer-WM in der Schweiz

Hägendorf 1988: Die Schweizer glänzen im Morast

Die Helden von Hägendorf: Pascal Richard, Thomas Frischknecht und Beat Breu (von links). Bild: Archiv

Am 1./2. Februar 2020 finden in Dübendorf die 71. Radquer-Weltmeisterschaften statt. Es handelt sich um die achten globalen Titelkämpfe auf Schweizer Boden. Den sechsten Teil unserer Rückblickserie widmen wir der WM 1988 in Hägendorf.

Wer sich über die sportlichen Geschehnisse an der WM 1988 in Hägendorf zu informieren versucht, begegnet immer wieder dem Superlativ – es war unter anderem vom «grössten Schweizer Radquer-Triumph aller Zeiten» die Schreibe.

Der nachmalige Strassen-Olympiasieger Pascal Richard sicherte den Einheimischen die Goldmedaille bei den Profis – bei Schneeregen, auf einer «typischen Schweizer Morast-Strecke» mit vielen Fusslaufpassagen. Der zweimalige Tour-de-Suisse-Gesamtsieger Beat Breu wurde Dritter, und auch beim Silbermedaillengewinner handelte es sich um einen erfolgreichen Strassenfahrer: Der Holländer Adrie van der Poel, 1986 Flandern-Rundfahrt- und 1990 Amstel Gold Race-Gewinner sowie seit 1995 Vater von Mathieu van der Poel. Rang 4 belegte der unverwüstliche Albert Zweifel, welcher nach absolviertem Pensum resümierte, zu Beginn des Rennens «einfach nicht dabei» gewesen zu sein und letztlich befand, womöglich habe dies nun doch langsam mit dem Alter zu tun. Der fünffache Weltmeister war zu diesem Zeitpunkt fast 39-jährig, er bestritt in Hägendorf seine 20. Weltmeisterschaften.

Zum zweiten Mal am WM-Start stand Thomas Frischknecht, Sohn des ewigen Zweiten Peter Frischknecht und späterer Mountainbike-Pionier, welcher sich als dritter Schweizer Junior das Regenbogentrikot überstreifen lassen durfte. Der 17-Jährige sprach gegenüber der Zeitung «Rad- und Motor-Sport» von einem «unbeschreiblichen Gefühl» und ergänzte, er sei sich vorgekommen wie am Mount Everest. «Ich musste 40 Minuten lang durchbeissen.» Bei den Amateuren wurde Roger Honegger Zweiter, in allen drei Kategorien reüssierten die Schweizer in der Nationenwertung. Fazit: Der schon fast inflationäre Gebrauch des Superlativs lässt sich nachvollziehen.

Hier geht es zu einem Videobeitrag über das WM-Rennen der Profis in Hägendorf.

Junioren-Weltmeister Frischknecht wurde nach seinem Triumph als Gast in die TV-Sendung Karussell eingeladen. Hier geht es zum entsprechenden Beitrag.

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