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GP Rüebliland

Grosseinsatz für die Ausbildung

Die letzten Schweizer Gesamtsieger: Reto Müller (links) gewann 2016, Marc Hirschi reüssierte 2015. Bild: GP Rüebliland

Vom nächsten Freitag bis am nächsten Sonntag findet die 43. Auflage des GP Rüebliland statt. Die Relevanz des U19-Rennens offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Wohl auch, weil nicht allein die Resultate im Zentrum stehen.

Der GP Rüebliland, Ausgabe 2019, führt von Rheinfelden via Schupfart über Hägglingen nach Wohlen. Klingt für Nicht-Szenekenner nach Feld-, Wald- und Wiesenrennen. Aber der Schein trügt. Fällt am frühen Freitagnachmittag der Startschuss zur 1. Etappe, treten Landes- und Regionalauswahlen aus halb Europa sowie den USA in die Pedale. Es handelt sich um ein Stelldichein der Aufstrebenden, um eines der grössten Schaufenster für die U19-Junioren. «Es gibt in sämtlichen Nachwuchsstufen Rennen, bei denen man einfach dabei sein muss. In der U19-Kategorie gehört der GP Rüebliland zu diesen Rennen», hält Beat Müller fest.

Die Resultate seien auf dieser Ebene sekundär, im Zentrum stehe die Ausbildung, ergänzt der Leistungssportchef von Swiss Cycling. «Diese Rennen bieten den jungen Athleten die Möglichkeit, Ausbildungsinhalte auf hohem Niveau abzurufen, zu verfeinern. Es geht primär darum, die für die Zukunft nötigen Voraussetzungen zu schaffen.» Die Umsetzung dieses Vorhabens liegt in der Obhut von Thomas Scheurer, welcher die U19-Landesauswahl als Sportlicher Leiter betreut. Einsatzgelegenheiten gebe es für die Junioren zuhauf, sagt der Zürcher, im nächsten Atemzug die «erheblichen Vorteile» von Heimrennen betonend. «Beim GP-Rüebliland sind die Athleten am Sonntagnachmittag wieder zuhause. Am Montag können sie erholt zur Arbeit oder in die Schule gehen, ganz normal eben.» Weil die bei vielen Rennen lange, manchmal bis tief in die Nacht hinein dauernde Rückreise entfällt.

Von Cancellera über Van der Poel zu Hirschi

Der GP Rüebliland findet jeweils rund drei Wochen vor den Weltmeisterschaften statt. Er ist gleichzeitig Hauptprobe und letzte Sichtungsmöglichkeit für die Selektionäre. Aus Scheurers Perspektive ist diese Konstellation ausgezeichnet, weil es sich beim GPR um das einzige U19-Etappenrennen handelt, an dem 24 Schweizer teilnehmen können. Das Nationalteam und drei Regionalauswahlen sind im Aargau mit je sechs Fahrern vertreten. «All jene Athleten, welche das Potenzial haben, an einer WM teilzunehmen, können sich im Rüebliland nochmals zeigen», sagt Scheurer.

Allein der Blick auf die Teilnehmerlisten vergangener Jahre und Jahrzehnte offenbart die Relevanz des Nachwuchswettkampfs. Fabian Cancellara findet sich darin, gleiches gilt für die Brüder Fränk und Andy Schleck sowie Bob Jungels. 2013 hiess der GPR-Gewinner Mathieu van der Poel, 2015 triumphierte Marc Hirschi – die Genannten sind nicht als Feld-, Wald- und Wiesenfahrer bekannt.

Vor diesem Hintergrund tritt der Wert des Engagements seitens der ehrenamtlich wirkenden Veranstalter zutage. Die Finanzierung des Anlasses ist schwierig, weil das Fernsehen nicht über Nachwuchsrennen berichtet und sich ohne Fernsehen schwerlich Sponsoren finden lassen. «Die Organisatoren leisten trotz schwieriger Rahmenbedingungen hervorragende Arbeit», sagt Beat Müller. «Die Verantwortlichen sind mit viel Leidenschaft und Herzblut bei der Sache», sagt Scheurer. Grosseinsatz für die Ausbildung der Talente, lässt sich zusammenfassend festhalten. Und das bereits zum 43. Mal.

Aufgebot

Dominik Bieler 2001 Chur RMV Chur
Elia Blum 2001 Grossaffoltern RSC Aaretal Münsingen
Fabio Christen 2002 Leuggern VC Eintracht Klingnau
Nicolo De Lisi 2001 Gossau RMC Gossau
Arnaud Tendon 2002 Bassecourt VC Courtételle #VCC-Joliatcycles-Bandi SA
Fabian Weiss 2002 Sulz AG RV Sulz Helvetia Akros-Thömus Devo
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