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WM Emmen

Graf gewinnt die Bronzemedaille

Sandra Graf auf dem Weg zum Bronzemedaillengewinn. Bild: Daniel Streit

Mit Rang 3 im Zeitfahren gewinnt Handbikerin Sandra Graf (Gais) an der Para-Cycling-WM im holländischen Emmen die erste Medaille für die Schweiz. Heinz Frei (Oberbipp) verpasst das Podest nach einem Startlistenskandal als Zwölfter um 67 Sekunden.

«Der WM-Titel fehlt mir noch», liess die 49-jährige Appenzellerin Sandra Graf vor der WM verlauten. Seit 2010 war sie fünfmal Zweite, siebenmal Dritte und 2012 in London Paralympics-Siegerin im Zeitfahren geworden. In Emmen hat es erneut nicht sollen sein. «Aber heute darf ich mit meiner Leistung und der Bronzemedaille zufrieden sein. Die vor mir liegenden Fahrerinnen waren auf dieser Rollerstrecke stärker, die russische Mitfavoritin konnte ich auf Distanz halten. Auf der zweiten Runde büsste ich im Kampf um Silber zu viel Zeit ein. Daran muss ich noch arbeiten», sagte Sandra Graf, ihr Rennen analysierend.

Routinier Heinz Frei (Oberbipp) durfte aufgrund des dritten Rangs beim letzten Weltcup in Kanada auf einen Medaillengewinn im Zeitfahren hoffen. Doch der 61-jährige 15-fache Paralympics-Sieger und 14-fache Weltmeister (Leichtathletik/Handbike) verpasste Rang 3 um über eine Minute. Soweit das auf den ersten Blick enttäuschende Resultat.

Die Umstände waren allerdings einer WM unwürdig. Frei wurde auf der offiziellen Startliste als zweitletzter Fahrer des 37-köpfigen Feldes aufgeführt, in einer zweiten, erst im Nachhinein publizierten Liste jedoch um drei Minuten nach vorne geschoben. Dadurch wurde der Schweizer zu einem Zeitpunkt an den Start gerufen, als er sich in der letzten Vorbereitungsphase befand. Und jene Mitfavoriten, auf die seine Taktik ausgerichtet war, starteten hinter ihm. «Wir hatten alles detailliert geplant, und kurz vor dem Start war plötzlich alles anders. Ich musste in der ganzen Hektik im Gilet starten, hatte unterwegs keine Richtzeiten, gar nichts. So macht der Sport keine Freude mehr», hielt Frei verärgert fest.

Die restlichen Schweizer und Schweizerinnen zeigten Leistungen im Bereich ihrer persönlichen Zielsetzungen, blieben im Kampf um die Spitzenplätze aber chancenlos und klassierten sich in der zweiten Ranglistenhälfte.

Text: Swiss Paralympic

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