#swisscyclingfamily | Member

EM Glasgow

Glanzvoller Start der Schweizer Bahnfahrer

Arne Mill

(v.l.) Cyrille Thièry, Stefan Bissegger, Claudio Imhof, Théry Schir, Frank Pasche. Bild: © Arne Mill

Den Schweizer Bahnfahrern ist der Auftakt zu den Europameisterschaften in Glasgow mit Silber in der Mannschaftsverfolgung und Bronze im Scratch durch Tristan Marguet ausgezeichnet geglückt.

Der Schweizer Bahnvierer befindet sich wieder voll auf Kurs. Nach den Heimeuropameisterschaften im Oktober 2015 in Grenchen, als es mit Silber zum ersten Mal seit 1978 wieder eine Medaille in der Mannschaftsverfolgung gegeben hatte, war das Vorzeigeprojekt von Swiss Cycling etwas aus der Spur geraten. Anstatt im Idealfall eine Medaille resultierte an den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro nach mittelmässigen Leistungen der 7. Platz. Die verhältnismässig bescheidenen Zeiten konnten zu einem Teil mit dem verletzungsbedingten Ausfall des damaligen Leaders Stefan Küng erklärt werden.

In den zwei Jahren seit Brasilien blieb der Bahnvierer ohne Küng und auch ohne Silvan Dillier, die sich definitiv auf die Strasse verabschiedeten, an zwei Europameisterschaften und einer Weltmeisterschaft ohne absolutes Topresultat. Doch in den vergangenen Monaten ging es wieder in deutlichen Schritten vorwärts. Vor den Europameisterschaften in Schottland erachtete Nationaltrainer Daniel Gisiger eine Top-4-Platzierung denn auch als „durchaus möglich“.

Bissegger: „Wir sind auf dem richtigem Weg“

Dank zwei Top-Leistungen in der Qualifikation und in der Hauptrunde – jeweils gegen Frankreich – stiess das Quartett mit Stefan Bissegger, Claudio Imhof, Frank Pasche und Cyrille Thièry überraschend in den Final vor. Mit Théry Schir anstelle von Imhof, der für seinen Einsatz im ebenfalls olympischen Omnium geschont wurde, resultierte im Kampf um Gold eine klare Niederlage gegen die extrem starken Italiener. Diese waren auf den 4000 m in 3:55,401 Minuten mehr als vier Sekunden schneller als die Schweizer, die in der Runde zuvor den Landesrekord in 3:56,542 um rund 0,25 Sekunden unterboten hatten.

Pasche hätte nur allzu gerne das Trikot des Europameisters übergezogen erhalten: „Von dem Aspekt her ist schade, dass wir nur Zweiter geworden sind. Aber wenn man die Zeit der Italiener anschaut, so waren sie eben eine Klasse besser als wir. Sie verdienen somit auch das Trikot, dem sie schon seit zwei, drei Jahren nachjagen.“ Bissegger, 2016 Junioren-Weltmeister in der Einzelverfolgung, bedauerte seinerseits, „dass wir im Final Fehler gemacht haben“. Zugleich betonte der 20-jährige Thurgauer, dass das ganze Projekt, welches auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgelegt sei, eine gute Wendung genommen habe. „Wir sind eindeutig auf dem richtigen Weg.“

« Die Italiener waren eben eine Klasse besser als wir. »

Frank Pasche

Medaille auch für Marguet

Neben dem Bahnvierer überzeugte im Glasgower Velodrom auch Tristan Marguet. Der 30-jährige Waadtländer belegte im Scratch den 3. Platz. „Klar hatte ich mir einen Medaillengewinn erhofft. Doch ich bin so kurz nach dem Rennen nur halb zufrieden. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, indem ich meine Attacke zu spät lanciert habe. So konnte ich die zwei Fahrer an der Spitze nicht mehr einholen“, analysierte Marguet, der vor drei Jahren in Grenchen in dieser Disziplin EM-Silber geholt hatte.

Mit dem Ukrainer Roman Gladysch und dem letztes Jahr an der EM in Berlin siegreichen Franzosen Adrien Garel hatten sich nach rund 5 der 15 Kilometer zwei Favoriten aus dem Feld abgesetzt. Zwar konnte das Duo den angestrebten Rundengewinn nicht realisieren. Doch Gladysch und Garel arbeiteten bis zuletzt gut zusammen und behielten einen kleinen Vorsprung – mit dem besseren Ende für den Osteuropäer.

Hier geht es zu den Resultaten

sda
Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.