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Tour de Suisse

«Give me five» mit Simon Pellaud

Simon Pellaud: „Ich bin eine Art „passe-partout“. Bild: Keystone

An dieser Stelle kommt jeweils ein Mitglied des Swiss Cycling-Teams zu Wort. Heute ist die Reihe am 26-jährigen Walliser Simon Pellaud, welcher verlauten lässt, auf dem Velo sei man oft „ein Abklatsch seiner selbst“.

Die Etappe vom Montag war für dich intensiv. Du hast dich gleich zu Beginn in die Spitzengruppe begeben und die Position bis sechs Kilometer vor Schluss gehalten. Wie hast du die Etappe vom Dienstag erlebt?

Gestern hatte ich mehr gegeben als das Peloton – heute spürte ich meine Beine, das ist klar. Trotzdem habe ich heute wieder versucht, mich nach vorne zu arbeiten, und wir waren sehr nahe dran. Es war jedoch sehr schwierig diese Position zu halten. Ich hatte mir vorgenommen, Lieni im Sprint besser zu unterstützen, aber mir ging auf der Abfahrt der Saft aus.

Wie würdest du dich generell als Rennfahrer beschreiben?

Ich würde sagen, ich bin eine Art « passe-partout ». Ich bin weder ein Sprinter noch ein Bergfahrer oder ein Roller. Letztlich schlage ich mich überall durch, was natürlich auch eine Stärke ist, aber ich muss viel mehr vorausschauen, um ein Rennen gewinnen zu können. Ich bin nicht die Art von Fahrer die wirklich berechnend sind. Ich fahre mit meinem Herz und gebe alles. Manchmal kommen dabei aussergewöhnliche Aktionen zustande.

…und als Mensch?

Das geht in die gleiche Richtung. Auf dem Velo ist man oftmals ein Abklatsch seiner selbst. Ich lebe im Moment und mache mir nicht zu viele Gedanken um die Zukunft. Mit meinem Zweijahresvertrag, den ich gerade unterschrieben habe, weiss ich seit langem wieder mal um eine gewisse Sicherheit. Ich brauche Abwechslung und mag keine Alltagsroutine.

Was bedeutet es für dich persönlich, mit dem Schweizer Team an der Tour de Suisse teilnehmen zu dürfen?

Es war immer ein Traum von mir, einmal an der Tour de Suisse zu fahren. Nun mit der Nationalmannschaft anzutreten, hebt das Ganze auf ein völlig neues Level! Ich bin mir bewusst, dass viele junge Fahrer gerne da wären, wo wir jetzt sind. Die Selektion haben wir uns allerdings auch hart erarbeitet – das gibt es nicht einfach so. Mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust und den Flaggen am Strassenrand ein Rennen zu bestreiten, erfült mich mit enormem Stolz.

Du bist jetzt 26 Jahre alt. Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Für den Augenblick mache ich das, was ich mache. Vielleicht tun mir in fünf bis sechs Jahren die Beine weh, und ich muss etwas anderes anpacken. Aber ich hoffe, dass ich in zehn Jahren auf eine schöne Karriere zurückblicken kann und eine gesunde Balance zwischen Kolumbien und der Schweiz gefunden haben werde.

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