WM Berlin
Gisiger: Zufrieden und trotzdem leicht enttäuscht
Guter Auftritt: Robin Froidevaux (links) und Théry Schir belegen im Madison den achten Platz. Bild: Wim Hoste
Am letzten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in Berlin haben Robin Froidevaux und Théry Schir der Schweiz dank einem 8. Rang im Madison auch den Olympia-Quotenplatz im Omnium gesichert.
Am Mittwoch hatten sich die Vertreter von Swiss Cycling an der Bahn-WM in Berlin in der Mannschaftsverfolgung und damit automatisch auch im Madison die Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio gesichert. Nun reichte es den Schweizer Männern – dank der guten Leistung im Madison – auch in der dritten Ausdauer-Disziplin zu einem Startplatz.
Swiss Cycling wird fünf Athleten plus einen Ersatzfahrer an die Sommerspiele schicken dürfen. Das Hauptziel an dieser WM erreichten die Schweizer damit. Auf der anderen Seite verpassten sie zum vierten Mal in Folge an einer WM einen Medaillengewinn.
Nationaltrainer Daniel Gisiger zog ein gemischtes Fazit. „Zufrieden“ war er mit Blick auf die Olympia-Qualifikation, „ein bisschen enttäuscht“ wegen des Abschneidens in der Mannschaftsverfolgung (6. Rang). „Schlecht waren die Zeiten nicht, aber unsere Athleten waren nicht mehr derart gut in Form wie Ende 2019, als wir den Schweizer Rekord unter 3:50 Minuten drücken konnten“, bilanzierte Gisiger. „Ich denke, wir haben noch etwas Marge und werden im Sommer schneller fahren als in Berlin.“
Im optimalen Fall liegt in Tokio eine Medaille drin – wenn wohl auch nicht eine goldene. „So schnell wie die Dänen können wir im Moment wahrscheinlich nicht fahren“, liess Gisiger verlauten.
Apropos Dänemark: Mit Lasse Norman Hansen und Michael Mörköv siegten im Madison-Rennen die Favoriten überlegen. Mörköv hatte in den letzten Tagen für Aufregung in Berlin gesorgt. Der 34-Jährige war nach seiner Ankunft zunächst isoliert worden, weil er zuvor an der UAE-Tour teilgenommen hatte. Die Rundfahrt war wegen der möglichen Erkrankung zweier italienischer Mitglieder eines Teams am neuartigen Coronavirus abgebrochen worden.
Zum Star der WM avancierte derweil die deutsche Sprinterin Emma Hinze, die am Sonntag auch im Keirin triumphierte und mit drei Goldmedaille abreiste. sda