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Radquer-WM in der Schweiz

Genf 1959: Die Franzosen werden abgelöst, die Schweizer erleben ein Debakel

Erster Nicht-Französischer Regenbogentrikot-Träger: Die Leistung von Renato Longo (links) wird in der Zeitung „Rad- und Motor-Sport“ gewürdigt. Bild: Archiv

Am 1./2. Februar 2020 finden in Dübendorf die 71. Radquer-Weltmeisterschaften statt. Es handelt sich um die achten globalen Titelkämpfe auf Schweizer Boden. Den zweiten Teil unserer Rückblickserie widmen wir der WM 1959 in Genf.

Anlässlich des 10-Jahre-Jubiläums wurden die Weltmeisterschaften zum zweiten Mal im Genfer Stade de Frontenex durchgeführt. Aus internationaler Optik traf ein, was sich viele erhofft hatten: Die Dominanz der Franzosen ging zu Ende. Es reüssierte der aufstrebende Lombarde Renato Longo, die Italiener setzten sich auch in der Nationenwertung durch. Frankreich wiederum blieb ohne Einzelmedaille, der fünffache Weltmeister André Dufraisse wurde als stärkster Vertreter seines Landes Vierter.

Schweizerseits traf ein, was in der heutigen Sprache als Desaster betitelt würde: Derweil Otto Furrer das Rennen nach einem Sturz verletzungsbedingt aufgeben musste, zog Landesmeister Emanuel Plattner einen «Jour sans» ein. «Deprimiert und kraftlos» habe Plattner gewirkt, als er mit dem beträchtlichen Rückstand von 1:10 Minuten auf die zweite Runde eingebogen sei, ist in der Zeitung «Rad- und Motor-Sport» zu lesen. Plattner belegte letztlich Rang 25, der beste Schweizer Hans Strasser den 14. Platz. Der Chronist des damaligen Wochenblatts hielt bilanzierend fest, die Schweizer hätten «auf Heimatboden eine Niederlage erlitten, wie sie so krass in dieser Sparte noch kaum eingetreten ist».

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