#swisscyclingfamily | Member

EM Glasgow

„Es ist ein Traum wahr geworden“

Energiebündel: Im Weltmeistertrikot zum Europameistertitel. Bild: © Armin Küstenbrück

Mit einem überlegenen Solosieg hat Jolanda Neff in Glasgow ihren dritten EM-Titelgewinn realisiert. Nach dem Rennen äusserte sich die 25-jährige Thurgauerin zum Rennen und zur Vorbereitung auf die Heim-Weltmeisterschaften von Anfang September in Lenzerheide.

Sie haben das EM-Rennen souverän gewonnen. War es so einfach, wie es für den Beobachter ausgehen hat?

Jolanda Neff: Es war ein brutal hartes Rennen – auch, weil ich es hart gemacht habe, indem ich schon in der ersten Runde weggefahren bin. Es war Vollgas von A bis Z. Meine grosse Stärke sind die Abfahrten, und diese wollte und konnte ich ausspielen. Damit ich mein eigenes Tempo fahren konnte, bin ich von Beginn an vorne weggefahren. Es hat extrem viel Spass gemacht. Der Kurs hatte viele Kurven und Sprünge, was wir in solch einer grossen Anzahl sonst kaum vorfinden.

Letzte Woche waren Sie noch an einer Grippe erkrankt. Diese schien sich aber nicht negativ auf ihre Leistungsfähigkeit auszuwirken.

Die Grippe war möglicherweise fast schon positiv, weil ich super erholt an den Start ging. Kurzfristig ist es ein Vorteil, denn man geht frisch ins Rennen. Vielleicht wirkt sich die Grippe erst später und auf die nächsten Rennen aus, weil ich nicht hart trainieren konnte. Beim Weltcup von Ende Woche in Kanada wird das aber wohl noch keine Rolle spielen, und nachher werden wir ein Wochenende Pause haben, und ich werde wieder trainieren können. Man muss jeweils das Beste aus der Situation machen. Ich habe mich jedenfalls heute super gefühlt.

Für Sie ist es nach 2015 und 2016 die dritte EM-Goldmedaille, im letzten Jahr wurden Sie Weltmeisterin. Was für einen Stellenwert hat dieser Titel für Sie?

Er bedeutet mir extrem viel, weil ich ihn schon zweimal gewonnen habe, im letzten Jahr aber gestürzt bin und ihn nun wieder zurückgeholt habe. Das ist viel wert. Nun bin ich im gleichen Moment Schweizer Meisterin, Europameisterin und Weltmeisterin. Es ist ein Traum wahr geworden, ich freue mich riesig.

In einem Monat stehen die Heim-Weltmeisterschaften in Lenzerheide im Programm. Woran werden Sie in den nächsten Wochen noch arbeiten?

Die Weltmeisterschaften sind mein grosses Ziel in dieser Saison, das ganze Programm und der Formaufbau darauf ausgerichtet. Ich habe sehr gute Erinnerungen an das letzte Jahr, als mir das sehr gut gelang und ich meine Form bis zum Tag X immer zu steigern vermochte. Dieser Sieg ist einerseits wunderschön, weil es ein Titel ist, andererseits aber eben auch eine Bestätigung, dass die Form langsam kommt. Nun bleiben noch viereinhalb Wochen bis zur WM. Ich will mich in allen Bereichen verbessern. Man muss aber auch vorsichtig sein, denn man bewegt sich am Limit. Aber die heutige Leistung zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

sda
Dein Browser ist nicht mehr aktuell. Bitte aktualisiere Deinen Ihren Browser.