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OS Tokio

Ein Wimpernschlag neben dem Podest

«Ich zeigte ein sehr gutes Rennen, ich kann mir nichts vorwerfen.» – Stefan Küng muss sich um vier Zehntelssekunden mit dem 4. Platz begnügen. Bild: SWpix.com

Stefan Küng verpasst im olympischen Zeitfahren die angestrebte Medaille äusserst knapp. Der Thurgauer fährt als Vierter um lediglich vier Zehntel neben das Podest – jedoch mit einer herausragenden Leistung.

Nach Silber von Marlen Reusser bei den Frauen ist es Stefan Küng wenige Stunden später auf dem Fuji International Speedway fast gelungen, im Kampf gegen die Uhr nachzulegen. Der Zeitfahr-Europameister lieferte sich in seiner Spezialdisziplin mit der Konkurrenz einen enges Rennen um die Medaillen – mit dem undankbaren Ende für den Schweizer.

Im Ziel nach 44,2 Kilometern fehlten Küng lediglich vier Zehntel zur Bronzemedaille, die sich der Australier Rohan Dennis sicherte. Auch auf den zweitplatzierten Niederländer Tom Dumoulin büsste er weniger als drei Sekunden ein. Weltmeister Filippo Ganna aus Italien beendete das Rennen als Fünfter nur eine Sekunde hinter Küng.

«Es tut mir leid für Stefan. Er ist ein sensationelles Rennen gefahren, man kann es nicht anders sagen», hielt Nationaltrainer Michael Albasini fest. «Sobald er die nächsten Ziele gefunden hat, dann geht die Enttäuschung weg.»

«Ich arbeite weiter. Nicht um vier Zehntel zu holen, sondern um der Beste zu sein.»

Ähnlich wie Reusser bei ihrem Silber-Coup legte auch Küng einen starken Steigerungslauf hin. «Ich dachte noch, dies sei ein gutes Zeichen. An der WM in Imola wurde sie auch Zweite und ich Dritter», meint der amtierende Europameister mit einem Schmunzeln. Aber jetzt sei es eben so. «Ich arbeite weiter. Nicht um vier Zehntel zu holen, sondern um der Beste zu sein.»

Anders als noch vor elf Tagen, als er am zweitletzten Tag der Tour de France als grosser Favorit auf den Sieg das Zeitfahren zu schnell angegangen war und dafür hinter raus den Preis bezahlte, teilte Küng diesmal seine Kräfte besser ein. Bei Rennhälfte belegte er den 6. Zwischenrang, sechs Sekunden hinter einer Medaille.

«Wenn du 100 Prozent gibst, kannst du nicht 110 geben», der amtierende Europameister lieferte eine herausragende Leistung, wurde jedoch nicht belohnt. Bild: SWpix.com

Letztlich fehlte ihm nur ein Wimpernschlag zum dritten Edelmetall bei einem internationalen Anlass nach den seinen beiden an der WM gewonnenen Bronzemedaillen in den letzten zwei Jahren im Zeitfahren (2020) und Strassenrennen (2019). «So ist der Sport. Ich habe meine Leistung gebracht. Wenn du 100 Prozent gibst, kannst du nicht 110 geben.», zeigte sich Küng kurz nach dem Rennen souverän.

Olympiasieger und damit Nachfolger von Fabian Cancellara wurde der Slowene Primoz Roglic. Der zweifache Vuelta-Gewinner fuhr auf dem schwierigen Olympia-Parcours, weil coupiert und technisch anspruchsvoll, in einer eigenen Liga. Er stellte bei allen Zwischenzeiten die Bestzeit auf und setzte sich am Ende mit über einer Minute Vorsprung vor der Konkurrenz durch. Keystone SDA/Swiss Cycling

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