WM Rock Hill
Ein Schweizer Trio mit Medaillenchancen
Simon Marquart (links) und Cedric Butti (Mitte) haben das Potenzial, sich an der WM ganz vorne einzureihen. Bild: Nico van Dartel
Zoé Claessens, Cedric Butti und Simon Marquart gehören in der BMX-Weltelite zur ersten Garnitur. An den Weltmeisterschaften ist sehr vieles möglich, Topfavoriten jedoch sind andere.
Am Freitag und am Samstag werden in Rock Hill im US-Bundesstaat South Carolina die Weltmeisterschaften im BMX Racing durchgeführt. In der Auswahl des Schweizer Nationaltrainers David Graf finden sich trotz schmaler Basis – Branchenprimus Frankreich hat über 25‘000 lizenzierte Athletinnen und Athleten, die Schweiz rund 500 – eine Anwärterin und zwei Anwärter auf einen Podestplatz. Zoé Claessens hat in dieser Saison zwei der sechs Weltcuprennen gewonnen, die 23-Jährige aus dem Kanton Waadt bildet mit Olympiasiegerin Bethany Shriever (ENG) und Alice Willoughby aus den USA den Kreis der stärksten Herausforderinnen von Gesamtweltcupsiegerin Saya Sakakibara (AUS).
Bei den Männern ist die Leistungsdichte an der Spitze höher, haben in den sechs Weltcuprennen doch gleich elf Athleten mindestens einmal den Sprung auf das Podest geschafft. Cedric Butti gehörte zu den Konstantesten unter den Besten; der 24-jährige Thurgauer erreichte viermal den Final der besten Acht, belegte dabei zweimal den zweiten und je einmal den dritten und den vierten Platz. Simon Marquart stiess dreimal in den Final vor; es resultierten die Ränge 3, 4 und 8. Der 27-Jährige aus Winterthur war vor zwei Jahren in Nantes (FRA) als erster Schweizer BMX-Weltmeister geworden. Die Rolle des Topfavoriten gebührt Olympiasiegerin Niek Kimmann (NED), welcher beim Weltcupfinal von Ende April in Tulsa (USA) beide Wettkämpfe für sich entschieden hat.
Die Titelkämpfe in Rock Hill sind auch im Hinblick auf die bis Anfang Juni laufende Olympiaqualifikation von hoher Relevanz, werden doch an keinem anderen Event so viele Punkte vergeben wie an den Weltmeisterschaften.
Junges Quartett auf grosser Bühne
WM-Medaillen werden in Rock Hill auch in den Kategorien U23 und U19 vergeben. Prognosen sind schwierig, weil es kaum Wettkämpfe gibt, bei denen die Besten allesamt präsent sind. Zu favorisieren seien sicherlich andere Nationen, sagt Nationaltrainer Graf, in nächsten Atemzug festhaltend, die Schweiz habe ein aufstrebendes Quartett mit viel Potenzial am Start. Selektioniert worden sind der Aargauer Louis Kasper (U23), die Thurgauerin Joy Stiplovsek, der Waadtländer Alexandre Emmel und der Solothurner Mark Lüthi (alle U19). Der letztjährige U23-Weltmeister Filib Steiner aus Winterthur, eben erst 20 Jahre alt geworden, tritt wie zuletzt im Weltcup in der Elite-Kategorie an.