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Tour de Suisse Women

Die Tour de Suisse Women 2021 steht auf der Kippe

Die Vorbereitungen der Tour de Suisse Women sind weit fortgeschritten. Ob in Frauenfeld Anfang Juni auch ein Frauenfeld am Start stehen wird, ist trotzdem ungewiss. Was in erster Linie auf dem sehr langsam ablaufenden Rückabwicklungsprozess der Bundesfördergelder für die abgesagte Strassen-WM 2020 in Aigle-Martigny beruht.

Die Pläne für die erste Tour de Suisse Women sind weitgehend gemacht. Vorgesehen ist ein zwei Etappen umfassendes Rennen, welches am Wochenende vom 5./6. Juni im Rahmen der Tour de Suisse der Männer ausgetragen wird. Am Start stehen sollen sowohl World Teams mit Weltklassefahrerinnen als auch eine Auswahl des Schweizer Nationalteams. Der Frauen-Radsport erhielte auf diese Weise eine Plattform, welche schrittweise vergrössert werden kann. Vorgesehen ist, den Zweiteiler mittelfristig zu einer längeren World Tour-Rundfahrt auszubauen.

Unterstützt werden die Bestrebungen von Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Sport. Die Finanzierung – darüber sind sich die involvierten Parteien einig – soll unter anderem mit jenen Bundesgeldern erfolgen, welche für die Strassen-WM 2020 gesprochen, infolge der Corona-bedingten Absage aber nicht gebraucht wurden. Anhand der heutigen Medienkonferenz soll die Breite der Unterstützung aufgezeigt werden, was sich positiv auf das Sponsoring auswirken kann.

Der Premiere der Tour de Suisse Women schien somit nichts mehr im Weg zu stehen – und nun ist sie trotzdem gefährdet. Grund ist der Fakt, dass noch immer unklar ist, wann und wie viele der erwähnten Mittel zurückfliessen werden.

«Wir wollen die Tour de Suisse Women durchführen.»

Patrick Hunger, Co-Präsident von Swiss Cycling

Weil sich der Rückzahlungsprozess in die Länge zieht, haben die Nationalrätinnen Diana Gutjahr und Aline Trede den Vorstoss eingereicht, wonach der Bund für die erste Tour de Suisse Women eine Defizitgarantie übernehmen und damit eine frühzeitige Absage verhindern soll. «Swiss Cycling braucht diese finanzielle Sicherheit, um nicht Gefahr zu laufen, sich mit diesem tollen Projekt in arge Schieflage zu bringen», halten Gutjahr und Trede fest.

Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, ist für das Engagement von Politik und Gesellschaft dankbar. «Für unseren Verband ist die Genderäquivalenz von höchster Relevanz. Wir haben vor anderthalb Jahren das Förderprojekt #fastandfemaleSUI gegründet, weil wir im Frauen-Radsport viel brachliegendes Potenzial haben, weil wir unseren jungen Velofahrerinnen etwas bieten wollen – weil wir den gesellschaftlichen Realitäten gerecht werden müssen.»

Noch ist die erwähnte Defizitgarantie nicht gesprochen; wie es weiter geht, ist ungewiss. Klar ist einzig, dass nicht mehr lange zugewartet werden kann, weil ansonsten hohe Kosten anfallen. «Wir müssen uns demnächst entscheiden, ob wir die Tour de Suisse Women durchführen oder absagen, und wir wollen sie durchführen», lässt Patrick Hunger, Co-Präsident von Swiss Cycling und Präsident der Tour de Suisse, verlauten.


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