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Michael Albasini

Die Tour de Suisse wird zum Schlussbouquet

Das Dutzend gefüllt: In Yorkshire hat Michael Albasini seine zwölften und letzten Strassen-Weltmeisterschaften bestritten. Bild: Arne Mill

Der Schweizer Radprofi Michael Albasini hat seinen Rücktritt auf den kommenden Sommer angekündigt. Der 38-jährige Thurgauer wird seine Karriere im Juni 2020 nach der Landesrundfahrt beenden.

„Es ist schön, die Karriere mit jenem Rennen zu beenden, das man so sehr mag“, liess sich Michael Albasini im Communiqué seiner australischen Equipe Mitchelton-Scott zitieren. Albasini wird im nächsten Jahr zum 16. Mal bei der Tour de Suisse (6. bis 14. Juni) antreten. 2005, 2009 und 2012 feierte er bei der Schweizer Landesrundfahrt Etappensiege. Sie gehören zu den grössten Erfolgen in seiner sehr langen Profikarriere.

Albasini wurde 2003 Profi und galt bald einmal als zweiter Schweizer Siegfahrer neben Fabian Cancellara. Er enttäuschte die Erwartungen nicht: 30 Mal stand er zuoberst auf dem Podest, er gewann mit der Katalonien-Rundfahrt ein mittelgrosses Mehretappenrennen – und einmal fehlte nur wenig zum ganz grossen Coup: 2016 wurde Albasini bei Lüttich-Bastogne-Lüttich im Sprint der Vierer-Spitzengruppe einzig vom Niederländer Wout Poels knapp geschlagen.

So bildeten Etappensiege bei Rundfahrten letztlich seine grössten Tageserfolge. Albasini gewann nicht nur Teilstücke bei der Tour de Suisse, sondern auch bei der Tour de Romandie (7 Etappen), bei der Katalonien-Rundfahrt (2), der Baskenland-Rundfahrt (2) und bei Paris-Nizza (1). 2011 düpierte er zudem im Sprint die Konkurrenz bei der 13. Etappe der Vuelta nach Ponferrada.

In dieser Saison lief es Albasini nicht mehr nach Wunsch. Die Tour de Suisse beispielsweise beendet er auf Platz 67. „Es ist zunehmend schwierig geworden, die Motivation zu finden“, gibt er zu. „Für die letzten Monate meiner Karriere setze ich mir jetzt keine speziellen Ziele. Ich will mich gut vorbereiten und auf das höchstmögliche Niveau kommen.“

Wie sein Rennkalender 2020 bis zur Tour de Suisse aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Matt White, der sportliche Direktor von Mitchelton-Scott, erwartet „sechs tolle Monate für ‚Alba‘. Im Februar dürfte es irgendwo in Spanien losgehen.“ Wahrscheinlich ist, dass Albasini im März die Katalonien-Rundfahrt bestreitet. Seine Abschiedstournee würde dann dorthin führen, wo er vor sieben Jahren mit dem Gesamtsieg seinen sportlich wertvollsten Triumph feierte.

Albasini fährt seit 2012 für die australische Mannschaft von Mitchelton-Scott, welche zuvor Orica-Greenedge hiess. Zuvor war der U23-Strasseneuropameister von 2002 bei Phonak, Liquigas und Columbia HTC engagiert. Nach dem Rücktritt im nächsten Sommer ist eine Anstellung bei Mitchelton-Scott in anderer Funktion denkbar. Offenbar besteht ein gegenseitiges Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit. sda

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