GP Kanton Aargau
Die Schweizer prägen das Rennen, die Blumen holt ein Belgier ab
Jan Stöckli (vorne) und Johan Jacobs (im Nationalteam-Trikot) sorgen in der Fluchtgruppe für Tempo. Bild: Leistungsfotografie-Team Schweiz
Johan Jacobs geht früh in die Offensive, Jan Christen und Mauro Schmid sind nahe dran, Marc Hirschi zeigt sich und Fabio Christen sprintet vorne mit. Gewonnen wird die 60. Austragung des GP Kanton Aargau jedoch vom Belgier Maxim van Gils.
Im Grossen Preis des Kantons Aargau ist Geduld gefragt. Wer seine Kräfte zu früh verpufft, verfügt im finalen Anstieg kaum mehr über die Kraft, welche nötig ist, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Wie in den letzten Jahren kam es auch in der 60. Auflage zum Bergaufsprint einer grösseren Gruppe. Es reüssierte Maxim van Gils, ein talentierter Belgier, der zuvor nicht in Erscheinung getreten ist.
Die Schweizer hingegen waren vom ersten Meter an präsent. Jan Stöckli, Christoph Janssen und der für das Nationalteam angetretene Johan Jacobs waren der Teil der sechsköpfigen Fluchtgruppe, welche 47 km vor dem Ziel gestellt wurde. Jan Christen und Mauro Schmid wiederum gehörten jenem Quintett an, welches gute Aussichten auf den Sieg gehabt hätte, wäre nicht der Italiener Andrea Bagioli Teil davon gewesen, welcher sich nicht an der Führungsarbeit beteiligte, sondern lediglich als „Polizist“ für den favorisierten Vorjahressieger Thibau Nys präsent war.
Marc Hirschi versuchte sein Glück rund sechs Kilometer vor Schluss und fand sogar einen Begleiter – leider den falschen. Bergspezialist Richard Carapaz aus Ecuador schien verständlicherweise keine Lust zu haben, mit Hirschi auf der Zielgeraden anzukommen; das Unterfangen war daher schnell beendet. Im Sprint blieb es Fabio Christen vorbehalten, die Schweiz zu vertreten. Der „Hausherr“ jedoch – die Christen-Brüder leben in Gippingen – trat etwas zu spät an; es reichte für Platz 6.
Summa summarum lässt sich von einem hervorragenden Auftritt der Schweizer Profis schreiben; es fehlte einzig der krönende Abschluss. Was sich auf die Protagonisten des Lidl-Trek-Teams übertragen lässt. Polizist Bagioli und Leader Nys waren zu Beginn des Sprints gut positioniert, brachten sich wenige Meter vor der Ziellinie jedoch gegenseitig zu Fall und standen letztlich ohne zählbares Ergebnis da.