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WM Bogense

Die Schweizer in der Aussenseiterrolle

Elisa Haumesser

Tiefer Boden, hohe Leistungsdichte: Die Schweizer Querspezialisten (im Bild Landesmeister Timon Rüegg) möchten sich in Dänemark von ihrer stärksten Seite präsentieren. Bild: Elisa Haumesser

Am Wochenende werden in Bogense die Radquer-Weltmeister ermittelt. Swiss Cycling ist mit 4 Athletinnen und 11 Athleten nach Dänemark gereist, Aushängeschild der Delegation ist MTB-Weltcupsiegerin Jolanda Neff. Favorisiert sind die Vertreter aus Belgien und Holland.

Der Schweizer Radquersport ist im Aufwind, der Weltcup nach langer Absenz ins Land zurückgekehrt, und im Februar 2020 werden in Dübendorf die Weltmeisterschaften stattfinden. Was die Perspektiven der Athleten von Swiss Cycling anbelangt, lässt sich ebenfalls von einer erfreulichen Entwicklung sprechen. Im Kampf um die Podestplätze wird die Auswahl von Nationaltrainer Bruno Diethelm am Wochenende anlässlich der Weltmeisterschaften im dänischen Bogense trotzdem kaum eine Rolle spielen – es sei denn, es wachse eine Athletin oder ein Athlet über sich hinaus. Über die besten Aussichten verfügen die U23-Fahrer Loris Rouiller und Kevin Kuhn sowie die Mountainbike-Spezialistinnen Nicole Koller (U23) und Jolanda Neff.

Bei ihrer Fahrt auf Rang 5 im vorweihnächtlichen Weltcuprennen in der belgischen Stadt Namur liess Neff ihre Qualitäten in ihrer Nebensparte Quer aufblitzen, geschlagen wurde sie lediglich von den holländischen WM-Gold-Anwärterinnen Lucinda Brand, Marianne Vos und Annemarie Worst sowie von der Britin Nikki Brammeier. Hinzu kamen zwei Siege bei internationalen Rennen nach dem Jahreswechsel, der Schweizer-Meister-Titel in Sion sowie ein Tagessieg bei der EKZ-Rennserie.

Selbst sieht sich die Gesamtweltcupsiegerin im Cross-Country in Bogense nicht im engeren Favoritenkreis. „Wegen des Nachteils der hohen Startnummer muss ich viele Positionskämpfe austragen, um nach vorne zu kommen. Zudem ist der Kurs nicht auf meine Stärken zugeschnitten“, hielt die 26-Jährige im Vorfeld fest. Gänzlich ohne Ambitionen tritt sie auf der dänischen Insel Fünen aber nicht an, obwohl sie die Starts im Radquer primär als Formaufbau nutzt: „Nur zum Spass fahre ich nicht. Ich nehme mit, was ich mitnehmen kann.“

Im Fall von Nicole Koller ist es schwierig, die Perspektiven einzuschätzen, weil den Frauen im Weltcup nur Eliterennen angeboten werden, die U23-Fahrerinnen daher nie unter sich sind. Anlässlich der Weltcupkonkurrenz in Bern liess sich Koller in ihrer Altersklasse die drittbeste Zeit notieren; es waren jedoch nicht alle potenziellen WM-Medaillengewinnerinnen am Start. Loris Rouiller nähert sich sukzessive der Spitze, im Weltcup belegte der Junioren-Europameister von 2017 zuletzt die Ränge 7, 8 und 6. Kevin Kuhn hat ebenfalls zwei sechste Plätze auf dem Konto.

Am schwierigsten ist die Aufgabe für die Schweizer Elitefahrer, ein Top-20-Platz käme für Simon Zahner, Severin Sägesser, Marcel Wildhaber und Schweizer Meister Timon Rüegg einem schönen Erfolgserlebnis gleich. Die Kategorie wird von zwei Nationen geprägt, in den Top 20 der Weltcup-Gesamtwertung finden sich 14 Belgier und 5 Holländer. Erster Anwärter auf die Goldmedaille ist der Holländer Mathieu van der Poel.

Die Radquer-WM am Fernsehen

Das Eliterennen der Frauen vom Samstag wird auf RSI 2 live übertragen (15.00 bis 16.00 Uhr). Das am Sonntag stattfindende Eliterennen der Männer wird von RSI 2 zeitversetzt (19.50 bis 21.00) ausgestrahlt. Im sonntäglichen Sportpanorama auf SRF 2 (18.30 bis 19.30 Uhr) ist ein Hintergrundbeitrag zum Thema Radquer zu sehen.


sda/sc
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