SM Aigle
„Die Integration der anderen Kategorien war die Kirsche auf der Torte“
Bild: Maxime Schmid
Nik Iseli, bei Swiss Cycling seit kurzer Zeit für die Sportart Bahn verantwortlich, spricht über die Premiere der dreitägigen Schweizer Meisterschaften in Aigle. Das Format habe sowohl in sportlicher als auch in sozialer Hinsicht Vorteile, hält der 43-jährige Berner fest.
Nik Iseli
Sportartenverantwortlicher Bahn
Am vergangenen Wochenende ist die Bahn-SM in Aigle erstmals im Event-Format durchgeführt worden. Was ziehst du für ein Fazit?
Nik Iseli: Grundsätzlich ein sehr positives, die Wettkämpfe konnten plangemäss durchgeführt werden. Die Zuschauerzahlen hätten etwas höher sein können, aber das dürfte primär mit der Pandemie zu tun haben.
Wie sind die Reaktionen der Athletinnen und Athleten ausgefallen?
Bei den meisten ist das Format gut angekommen, ich zumindest habe bis anhin keine negative Reaktion erhalten. Den Sportlerinnen und Sportlern erleichtert es die Planung, wenn an einem Wochenende gleich in fünf Disziplinen SM-Titel vergeben werden. Die Teilnahme lohnt sich; es gibt innert kurzer Zeit zahlreiche Chancen, eine Medaille zu gewinnen.
Im Programm fanden neben den Elite-Entscheidungen auch Titelkämpfe in den Kategorien U19, U17 und Para-Cycling Standing Unterschlupf. Hat sich dieses Konzept bewährt?
Absolut, die Integration der anderen Kategorien war die Kirsche auf der Torte. Für die Jungen ist es spannend zu sehen, was die Arrivierten tun. Die Arrivierten wiederum sind nahbar und lassen die Jungen an ihren Erfahrungen teilhaben. Vielleicht waren sie auch deshalb so motiviert.
Wie meinst du das?
Die Jugendlichen haben uns viel Freude bereitet. Schon die Anzahl der Teilnehmenden war aussergewöhnlich. Wäre es Corona-bedingt nicht zu kurzfristigen Absagen gekommen, hätten wir in der U17-Kategorie nicht einmal alle Interessierten starten lassen können, weil sich in Aigle maximal 20 Athleten auf der Bahn befinden dürfen. Als wir die U17 Swiss Championships vor vier Jahren lanciert hatten, waren in den Trainings jeweils vier, fünf Fahrer auf der Bahn gewesen. Nun haben wir eine grosse Gruppe beisammen, die sich an der SM spannende und hochklassige Wettkämpe lieferte.
Wird sich das neue SM-Format durchsetzen?
Ich sehe nichts, was dagegenspricht; sowohl in sportlicher als auch in sozialer Hinsicht überwiegen die Vorteile. Wenn die Pandemie vorüber ist und wir die Anlässe früher terminieren können, haben wir sicherlich noch etwas Luft nach oben. Ein Kompliment und ein grosses Dankeschön geht an die Commission Velodrome Romandie. Die lokalen Organisatoren mussten alles auf den letzten Drücker erledigen. Das haben sie ausgezeichnet gemacht.