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Tour de Suisse Women

Die erste Tour de Suisse Women findet im Juni statt

Am 5./6. Juni wird die erste Tour de Suisse Women ausgetragen. Die Finanzierung bleibt eine Herausforderung: Der Bund prüft die vorgeschlagene Lösung betreffend WM-Gelder, bestehende Tour de Suisse-Partner unterstützen auch die Frauen-Rundfahrt. «Wir gehen ein Risiko ein, aber die Tour de Suisse Women ist uns das wert», halten Swiss Cycling-Geschäftsführer Thomas Peter und Co-Präsident Patrick Hunger unisono fest.

Anfang Juni kommt es zu einer in Anbetracht der gesellschaftlichen Realitäten längst fälligen Premiere. Am Auftaktwochenende der 84. Tour de Suisse findet die erste Tour de Suisse Women statt. Total 17 Equipen, darunter mindestens 4 World Teams sowie eine Auswahl des Schweizer Nationalteams, werden das zwei Etappen umfassende Rennen bestreiten. Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, spricht von einem Meilenstein für den Schweizer Radsport: «Wir investieren viel Zeit und Energie in die Entwicklung des Frauenradsports, haben im Herbst 2019 das Förderprojekt #fastandfemaleSUI lanciert und innert kurzer Zeit festgestellt, dass unsere Bemühungen auf Anklang stossen.» Die Tour de Suisse Women soll zu einer Plattform werden, mit welcher sich die alle Velofahrerinnen identifizieren können. Vorgesehen ist, das Rennen in den nächsten Jahren zu einer vier bis sechs Etappen beinhaltenden World Tour-Rundfahrt auszubauen und mit einem umfangreichen Programm für Breitensportlerinnen zu versehen.

«Eine Landesrundfahrt ist wie ein grosses Schaufenster», die Zeitfahrspezialistin Marlen Reusser gehört zu den schnellsten Schweizerinnen auf der Strasse. Bild: Arne Mill

Die Finanzierung der Tour de Suisse Women ist trotz einer viel beachteten Kampagne noch nicht gesichert. «Wir haben vom Bund als Rückmeldung auf unseren Vorschlag positive Signale erhalten, dass die nicht benötigten Gelder, welche für die abgesagten Strassen-Weltmeisterschaften 2020 in Aigle-Martigny gesprochen worden waren, im Radsport verbleiben und für die Nachwuchs- und Frauenförderung verwendet werden sollen», hält Thomas Peter fest. Sobald der Umfang der zurückfliessenden Bundesmittel bekannt ist, werden Swiss Cycling und das Bundesamt für Sport gemeinsam diskutieren, in welche Projekte das Geld investiert wird. Für die Sicherstellung der ersten Tour de Suisse Women werden rund 300’000 Franken benötigt.

«Wir spüren viel Rückenwind.»

Thomas Peter, Geschäftsführer Swiss Cycling

Weil sich die Partner der Tour de Suisse bereit erklärt haben, auch die Tour de Suisse Women zu unterstützen und das Echo aus der Gesellschaft ermutigend ausfällt, hat Swiss Cycling entschieden, die Rundfahrt trotz fehlender finanzieller Garantien durchzuführen. «Auf unseren Aufruf hin haben sich innert kurzer Zeit mehrere tausend Unterstützerinnen und Unterstützer registriert. Die Kilometer-Sammelaktion ist ebenfalls prächtig angelaufen, wir spüren viel Rückenwind. Länger zuwarten können wir nicht, weil die Teams informiert sowie die Hotelzimmer gebucht werden müssen und damit Kosten entstehen», sagt Thomas Peter. «Wir sind als Verband bereit, das Risiko zu tragen; die Tour de Suisse Women muss jetzt Realität werden», lässt Co-Präsident Patrick Hunger verlauten.

Aus der Perspektive der Zeitfahr-WM- und EM-Medaillengewinnerin Marlen Reusser ist die Lancierung der Tour de Suisse Women ein enorm wichtiges Signal für all jene Mädchen und jungen Frauen, die sich gerne auf dem Velo fortbewegen. «In der breiten Schweizer Öffentlichkeit wird der Frauen-Strassenradsport kaum wahrgenommen. Eine Landesrundfahrt jedoch ist wie ein grosses Schaufenster. Viele junge Frauen werden registrieren, dass es als Radsportlerin eine Perspektive gibt. Die Tour de Suisse Women ist die Basis für eine gesunde Zukunft des Frauenradsports», hält die Bernerin fest.

Noch ausstehend sind mehrere Bewilligungen seitens der betroffenen Gemeinden; die entsprechenden Gesuche wurden eingereicht. «Wir sind zuversichtlich, dass die Bewilligungen zeitnah ausgestellt werden», sagt Tour-Direktor Olivier Senn.

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