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EYOF 2019

«Die Athleten haben in dieser Woche mehr gelernt, als sie zuhause während einer ganzen Saison lernen können»

Rang 7 im Zeitfahren: Noëlle Rüetschi war für das beste Schweizer Ergebnis besorgt. Bild: Swiss Olympic

An den Europäischen Jugendspielen in Baku haben die Radrennfahrerinnen und Radrennfahrer ein Zeitfahren und ein Strassenrennen bestritten. Für das beste Schweizer Ergebnis war Noëlle Rüetschi besorgt; die Aargauerin belegte im Kampf gegen die Uhr Rang 7. Hans Harnisch, der Nachwuchsverantwortliche von Swiss Cycling, erklärt im Interview, inwiefern die U17-Athleten vom Gipfeltreffen in Aserbaidschan profitiert haben.

Die EYOF-Rennen sind vorbei, wie fällt dein Fazit aus?

Hans Harnisch: Zufriedenstellend; wir haben den Beweis erhalten, dass wir konkurrenzfähig sind, mit den grossen Nationen mithalten können. Die sechs Athleten vermochten ihr Potenzial abzurufen, kamen allesamt im ersten Feld an. Man darf Folgendes nicht vergessen: Unsere Athleten haben in Baku ihr erstes richtiges Strassenrennen bestritten.

Wie ist das zu verstehen?

Wenn du in der Schweiz auf U17-Ebene gewinnen willst, musst du einfach vorne dabeibleiben. Ein richtiges Strassenrennen hingegen ist kein reines Ausscheidungsrennen. Man muss attackieren, die Initiative ergreifen, wenn man etwas gewinnen will.

Im Zeitfahren reihte sich Noëlle Rüetschi als Beste des Teams auf Platz 7 ein. Wie ist diese Klassierung zu werten?

Sehr positiv, die Leistungen waren im Zeitfahren generell gut. Medaillen gewinnen in der U17-Kategorie nur Athleten, deren körperliche Entwicklung schon weit fortgeschritten ist. Die diesbezüglichen Unterschiede sind in diesem Alter beträchtlich.

Wie habt ihr in Baku das Drumherum wahrgenommen?

Für die Strassenrennen wurde eine sechsspurige Autobahn mehrere Stunden lang gesperrt. Das gibt es sonst wohl nur, wenn überhaupt, bei Olympischen Spielen. Der Alltag im Village und all die Sicherheitskontrollen mit Röntgengerät lassen sich ebenfalls mit Olympia vergleichen. Generell haben die Athleten viele im Hinblick auf ihre sportliche Zukunft extrem wertvolle Erfahrungen gemacht. Ich denke, sie haben in dieser Woche mehr gelernt, als sie zuhause während einer ganzen Saison lernen können.

Wie präsentierten sich die klimatischen Verhältnisse?

Am Morgen war es oft feucht, am Abend trocken. Zudem wehte nahezu permanent ein Wind mit Spitzen von 40 bis 50 km/h. Wir konnten gemeinsam mit anderen Nationen hochwertige Windkantentrainings machen. Auf diesem Niveau ist das in der Schweiz fast nicht möglich.

Hans Harnisch: „Für die Strassenrennen wurde eine sechsspurige Autobahn mehrere Stunden lang gesperrt. Das gibt es sonst wohl nur, wenn überhaupt, bei Olympischen Spielen.“ Bild: Andreas Blatter

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