EM Apeldoorn
Der Bahnvierer rollt im sechsten Gang
Der Schweizer Bahnvierer hat an den Europameisterschaften im niederländischen Apeldoorn einen Schweizer Rekord aufgestellt. Zur Belohnung fährt das Quartett am Donnerstag gegen Grossbritannien um die Bronzemedaille.
Nach einer verhaltenen Qualifikation (5. Rang in 3:55,909) steigerten sich die Schweizer in der Hauptrunde gegen Belgien wie erhofft massiv. Stefan Bissegger, Claudio Imhof, Valère Thiébaud und Cyrille Thièry zeigten eine überragende Leistung und verbesserten den Schweizer Rekord gleich um 1,35 Sekunden auf 3:52,860 Minuten. Die bisherige Bestmarke (3:54,210) hatten die Schweizer im Sommer an den European Games in Minsk aufgestellt.
Der Landesrekord in Apeldoorn – mit dieser Zeit hätten die Schweizer 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Bronze gewonnen – reichte zum Einzug in den kleinen Final. Dort wartet am Donnerstag mit den Briten der Olympiasieger von Rio. Die Schweizer zeigten sich glücklich über die neuerliche Top-Leistung. „Wir sind super, super zufrieden mit dem Rekord. Nun wollen wir diese Medaille gewinnen. Die Briten sind stark, aber wir sind im Kopf bereit für diese Aufgabe. Es ist alles möglich“, hielt Bissegger fest. Die Briten fuhren in der Hauptrunde 63 Hundertstel schneller als die Schweizer.
Unabhängig vom Ausgang des Bronze-Rennens demonstrieren die Schweizer, dass sie auf gutem Weg sind, sich wie vor vier Jahren für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Dafür müssen die Schweizer im Qualifikationsranking Ende Saison Platz 8 belegen. Vor der EM waren sie im 9. Rang klassiert.
Vor einem Jahr hatte der Bahnvierer (mit dem mittlerweile zurückgetretenen Frank Pasche anstelle von Imhof) an der EM in Glasgow hinter Italien die Silbermedaille gewonnen. Dabei waren sie im Final fast vier Sekunden langsamer gefahren als nun in den Niederlanden in der Hauptrunde.
Dieser Vergleich zeigt, wie das Niveau in den vergangenen Monaten mit Blick auf Tokio 2020 in der „Königsdisziplin“ des Bahnradsports gestiegen ist. Dies bewiesen nicht nur die Schweizer, sondern auch die Dänen, die auf dem Weg in den EM-Final von Apeldoorn (gegen Italien) nur sieben Zehntel über dem Weltrekord blieben. sda