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Tour de France

Stefan Küng: «Das Ziel wäre es nun, ein solches Zeitfahren bei der Tour zu gewinnen»

Bild: Heinz Zwicky

Stefan Küng steht in seiner siebten Profi-Saison. An der Tour de France nimmt er zum fünften Mal in Serie teil. Besonders im Fokus des Thurgauers vom Team Groupama-FDJ stehen die zwei Zeitfahren am fünften und vorletzten Tour-Tag.

Diese zwei Prüfungen gegen die Uhr bezeichnet der 27-jährige Küng als ideale Vorbereitung auf die Sommerspiele in Japan. Der Zeitfahr-Europameister hat sich in seiner Agenda den 28. Juli dick angestrichen, dann findet in Fuji das olympische Rennen in seiner Spezialdisziplin statt.

Nach einem längeren Höhentrainingslager auf dem Säntis folgten ein starker Auftritt bei der Tour de Suisse und die überlegene Titelverteidigung als Schweizer Zeitfahr-Meister. Fühlen Sie sich also für die Herausforderungen des Sommers bestens gerüstet?

Stefan Küng: Es läuft tatsächlich tipptopp. Bislang habe ich alles richtig gemacht.

Bei Groupama-FDJ waren Sie als Starter für die Grande Boucle schon lange gesetzt. Was erhoffen Sie sich bei Ihrer fünften Teilnahme?

Es gibt in der ersten Woche und dann am Schluss auch wieder je ein längeres Zeitfahren. Das sind zwei gute Chancen für mich.

Einem Sieg am nächsten kamen sie 2017 bei Ihrem Tour-Debüt, als Sie sich in Düsseldorf als Zweiter einzig dem Briten Geraint Thomas geschlagen geben mussten.

Genau. Das Ziel wäre es nun, ein solches Zeitfahren bei der Tour einmal zu gewinnen.

«Zum olympischen Zeitfahren muss man sicherlich die Bergbeine mitnehmen.»

Ebenfalls ein ganz grosses Jahresziel ist das Olympia-Zeitfahren, das nur zehn Tage nach dem Ende der Tour de France auf dem Programm steht. Ist ein frühzeitiger Ausstieg aus der Frankreich-Rundfahrt für Sie kein Thema?

Nein. Gerade das Zeitfahren am zweitletzten Tour-Tag sehe ich als Hauptprobe für Tokio. Natürlich kann man Zeitfahren trainieren. Aber gleichzeitig ist jedes Rennen auch ein Training, welches dir weitere Erkenntnisse liefern kann. Somit passt es heuer mit den zwei Zeitfahren an der Tour de France sehr gut.

An Olympia sind auf den 44 km rund 850 Höhenmeter zu überwinden. Ist das überhaupt noch auf Ihre Fähigkeiten zugeschnitten?

Die topographischen Schwierigkeiten sind für mich tatsächlich eher am oberen Limit.

Wenn man das Profil anschaut, so geht es die ganze Zeit nur rauf und runter.

Immerhin sind es keine steilen Anstiege. Wichtig ist, dieses schwierige Rennen sehr gut einzuteilen. Auch braucht es ein gutes Stehvermögen. Zum olympischen Zeitfahren muss man sicherlich die Bergbeine mitnehmen. Doch ich komme heuer gut über die Berge, das hat auch die Tour de Suisse gezeigt.

Wie geht es nach Olympia für Sie weiter?

Das genaue Programm steht noch nicht. Es ist gut möglich, dass es nochmals einen Trainingsblock auf dem Säntis geben wird. Jedenfalls ist es nach der intensiven Phase mit der Tour de France und den Olympischen Spiele an der Zeit, ein bisschen zuhause zu sein. Ich brauche sicher etwas Zeit zum Durchatmen und um mental wieder Kraft zu tanken. Im Herbst folgen mit der WM in Belgien und Paris – Roubaix nochmals zwei grössere Ziele.

Wie stark freuen Sie sich eigentlich über die tollen Leistungen der anderen Schweizer Profis?

Ich bin mit Leib und Seele Velorennfahrer und versuche selber, Rennen zu gewinnen und aktiv zu fahren. Aber natürlich freue ich mich auch über die Erfolge der anderen Schweizer sehr. Ich verfolge die Jungen. Dass wir so viele Schweizer sind, ist ‚lässig‘. Es motiviert gegenseitig und gibt einen guten Drive.

Keystone-SDA
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