EM Drenthe
Das schönste Geburtstagsgeschenk kann sich Marlen Reusser selbst machen
Marlen Reusser (hier bei ihrem Titelgewinn vor Jahresfrist in München) gehört im Zeitfahren seit drei Jahren zur absoluten Weltspitze. Bild: Arne Mill
Am Mittwoch beginnt die Strassen-EM in der holländischen Region Drenthe mit den Einzelzeitfahren. Vorjahressiegerin Marlen Reusser und Vorjahressieger Stefan Bissegger sehen sich mit starker Konkurrenz konfrontiert. Die Bernerin hat die Chance, sich zum dritten Mal in Folge Gold umhängen zu lassen.
Marlen Reusser ist zurück – zurück in der Weltspitze. An der Tour de Romandie Féminin liess die Bernerin ihre Klasse nicht nur auf ihr behagendem Terrain aufblitzen. Obwohl deutlich grösser und damit auch schwerer als das Gros der Konkurrenz, reihte sie sich in der anspruchsvollen Bergetappe über den Col des Mosses nach Torgon als Dritte ein, was einer extrem starken Leistung gleichkommt.
Respekt verspürt sie vor ihrer Rückkehr aufs Zeitfahrvelo dennoch ein bisschen; das EM-Rennen in Drenthe vom Mittwoch ist das erste seit ihrer Aufgabe an der WM in Glasgow. 2021 in Trento sowie vor Jahresfrist in München stand Reusser jeweils ganz oben auf dem Podest. Nun, an ihrem 32. Geburtstag, bietet sich ihr die Chance zum Triple. Damit es gut komme, müsse sie „die Musse wieder finden“, hält die Tour de Suisse-Siegerin fest. „Ich muss wieder für die Sache brennen, einen Grund haben, um mir weh zu tun und die Schmerzen zu ertragen.“
Im Wettkampf der Männer eröffnet sich den Schweizern die Möglichkeit, eine wunderschöne Serie zu verlängern. 2020 und 2021 schlüpfte jeweils Stefan Küng ins Trikot mit den Sternen auf der Brust, vor Jahresfrist musste dieser sich Stefan Bissegger geschlagen geben – notabene um weniger als eine Sekunde. Herausgefordert werden die Stefans aus dem Thurgau unter anderen von Senkrechtstarter Joshua Tarling aus Grossbritannien sowie von Alleskönner Wout van Aert aus Belgien. Weltmeister Remco Evenpoel steht nicht am Start.
EM-Medaillen werden am Mittwoch auch in den Kategorien U19 und U23 vergeben. sda/SC