EM Grenchen
Das Nationalteam bleibt an der Heim-EM ohne Spitzenplatz

Grosser Kampf in einem hochkarätig besetzten Madison-Feld: Michelle Andres (links) und Aline Seitz landen auf Rang 9. Bild: Frontalvision
An den Europameisterschaften in Grenchen bewegt sich das Schweizer Bahn-Nationalteam im Mittelmass; der erhoffte Exploit bleibt aus. Am Schlusstag belegen Michelle Andres und Aline Seitz im Madison den neunten Platz, Lukas Rüegg und Claudio Imhof werden Zwölfte.
Im Herbst 2021 gewann das Schweizer Bahn-Nationalteam in Grenchen zwei EM-Medaillen, anderthalb Jahre später blieb das Podest für die Landesauswahl an gleicher Stätte ausser Reichweite. Der Vergleich hinkt insofern ein bisschen, als die Titelkämpfe im Februar 2023 vor dem Hintergrund der beginnenden Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ungleich besser besetzt waren als jene im Oktober 2021.
Fakt ist jedoch auch, dass es im Ensemble von Swiss Cycling gegenwärtig an der nötigen Breite mangelt. Fallen Leistungsträger wie in den letzten Tagen Simon Vitzthum verletzungsbedingt aus oder befinden sich wie in der letzten Woche Claudio Imhof nicht in Bestform, lässt sich das nicht kaschieren. Nationaltrainer Mickaël Bouget hielt denn auch unmissverständlich fest, dass er sich die EM und damit den Auftakt zur Olympiaqualifikation anders vorgestellt hatte. Klar ist: Damit das Ticket nach Paris gelöst werden kann, bedarf es insbesondere im Bahnvierer der Männer einer deutlichen Steigerung.
Im sonntäglichen Madison reihten sich Michelle Andres und Aline Seitz als Neunte ein, was in Anbetracht der hochklassigen Besetzung einer ansprechenden Klassierung gleichkommt. Lukas Rüegg und Claudio Imhof belegten den zwölften Platz.
Erfreulich verliefen die Auftritte des neu formierten Frauen-Vierers. Aufgrund der gezeigten Leistungen – der Landesrekord wurde um mehr als sieben Sekunden verbessert – hat Swiss Cycling entschieden, das Projekt im Hinblick auf die Spiele in Paris fortzuführen. Bei zwei der drei in den nächsten zwei Monaten stattfindenden, für die Olympiaqualifikation äusserst wichtigen Nations Cup-Events wird daher jeweils ein Schweizer Frauen-Vierer am Start stehen.