WM Andorra
Dario Lillo sorgt in Andorra für das Glanzlicht
Das Schweizer Elite-Nationalteam bleibt in den Cross-Country-Rennen anlässlich der WM in Pal Arinsal ohne Medaillengewinn. U23-Athlet Dario Lillo muss sich derweil einzig dem Franzosen Luca Martin geschlagen geben.
Erstmals seit 14 Jahren haben die Schweizer Mountainbiker in den Cross-Country-Elite-Wettkämpfen keine Medaille gewonnen. Auf dem Podest standen die gleichen drei Fahrer wie in Paris. Weltmeister wurde Alan Hatherly, der sich auf der letzten von sechs Runden vom Franzosen Victor Koretzky absetzte und als erster Südafrikaner WM-Gold holte. Bronze ging an den letztjährigen Weltmeister Thomas Pidcock. Der Brite hatte in Paris vor Koretzky und Hatherly seinen zweiten Olympiasieg gefeiert.
Mathias Flückiger wurde im Olympia-Rennen Fünfter, der achte Platz nun an der WM ist nach seiner Vorgeschichte sehr hoch einzuschätzen. „Vor einer Woche lag ich mit einer Vollnarkose auf dem Operationstisch“, sagte der Berner im SRF-Interview, auf seinen Eingriff am Blinddarm angesprochen. Vor eineinhalb Wochen sei er noch in Topform gewesen; es sei darum schade, auch im Wissen, dass er vor einem Jahr hier das Weltcuprennen gewonnen habe. Aufs Podest büsste Flückiger 1:19 Minuten ein. Ein Fragezeichen steht hinter dem Auftritt von Nino Schurter. Der 38-jährige Bündner, der sich nach dem enttäuschenden 9. Platz im Olympia-Rennen in Paris eine 14. WM-Medaille zum Ziel gesetzt hatte, fiel schon früh aus der Entscheidung.
Auch die Schweizerinnen vermochten nicht mit den Besten mitzuhalten. Alessandra Keller, die grösste Medaillenhoffnung, erwischte zwar einen guten Start. Bis Rennhälfte war die Olympia-Siebte in Tuchfühlung mit dem Podest, ehe sie in der dritten von fünf Runden von einem Sturz gebremst wurde. «Ich bin abgedrängt worden und habe mein Knie stark angeschlagen“, erklärte die 28-jährige Nidwaldnerin im SRF-Interview. Trotz grosser Schmerzen fuhr Keller das Rennen zu Ende. Im Ziel büsste sie als 21. fast viereinhalb Minuten auf die holländische Siegerin Puck Pieterse ein. Sina Frei fehlten als 16. mehr als zwei Minuten aufs Podest.
Silber für den Short Track-Pechvogel
Im Short Track-Rennen der U23-Kategorie Freitag landete Dario Lillo als Vierter knapp neben dem Podest – vor allem deshalb, weil ihm die Kette herausgesprungen war. Am Sonntag hingegen gehörte der 22-jährige St. Galler im Cross-Country-Wettkampf zu den prägenden Figuren. Er lag über weite Strecken in Führung, musste in der Schlussphase zwar den Franzosen Luca Martin vorbeiziehen lassen, sicherte sich jedoch den Gewinn der Silbermedaille, nachdem er vor Jahresfrist in Glasgow bereits Dritter geworden war. Wenig fehlte, und es hätte gar zu zwei Schweizer Podestplätzen gereicht. Luke Wiedmann reihte sich acht Sekunden hinter dem Dänen Tobias Lillelund als Vierter ein; Europameister Finn Treudler wurde Achter.
Bei den Frauen vermochte keine der Schweizerinnen ganz vorne mitzuhalten. Ginia Caluori landete auf Rang 9, Anina Hutter und Fiona Schibler belegten die Plätze 13 und 15. sda/SC