Nachruf
Daniel Gisiger: «Wenn Jean-Marc gebraucht wurde, war er immer da»
Jean-Marc Divorne ist weit über ein Jahrzehnt lang als Mechaniker, Fako-Mitglied und auch mal als Sportlicher Leiter für Swiss Cycling im Einsatz gewesen. Bahn-Nationaltrainer Daniel Gisiger bezeichnet seinen langjährigen Weggefährten als treue Seele und wichtiges Element in der Schweizer Nachwuchsförderung. Am letzten Wochenende ist Divorne nach einem Velo-Unfall 63-jährig verstorben.
In den 1980er-Jahren nahm der heutige Schweizer Bahn-Nationaltrainer Daniel Gisiger (66) mehrfach am Grand Prix des Nations teil; zweimal vermochte er das prestigeträchtige Zeitfahren zu gewinnen. Einmal gehörte Jean-Marc Divorne zu seiner Crew – als Mechaniker. Es handelte sich um einen jungen Rennfahrer aus dem Kanton Neuenburg, dessen Herz für den Radsport schlug.
Gut zwei Jahrzehnte später wurde Gisiger bei Swiss Cycling als Junioren-Nationaltrainer angestellt – und erinnerte sich an den zum Freund gewordenen Gefährten mit der ausgeprägten Radsport-Passion. «Unser Budget war klein, und ich brauchte Unterstützung. Ich fragte Jean-Marc, ob er bereit wäre, uns ein bisschen unter die Arme zu greifen. Divorne, mittlerweile Mitinhaber eines Radsportartikel-Unternehmens, half gerne. «Wenn Jean-Marc gebraucht wurde, war er immer da; auf ihn konnte man sich verlassen», hält Gisiger fest.
Divornes Aktionsradius reichte weit über jenen eines Mechanikers heraus. War es nötig, schlüpfte er in die Rolle des Sportlichen Leiters. Zudem engagierte er sich als Mitglied der Fachkommission Strasse von Swiss Cycling sowie für den Nachwuchs. Jahrzehntelang sei Divorne mit jungen Athleten aus dem Kanton Neuenburg nach Aigle zum Bahntraining gefahren, sagt Gisiger. «Jean-Marc war ein wichtiges Element in unserer Nachwuchsförderung.»
In den letzten Jahren war Jean-Marc Divorne oft als Mechaniker des U19-Strassen-Nationalteams gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Thomas Scheurer unterwegs – zuletzt Anfang Juni an der Friedensfahrt in Tschechien. «Jean-Marc war eine Konstante, ein liebenswerter Mensch mit viel Fachwissen, ein Freund. All unseren aufstrebenden Talenten wie Gino Mäder, Marc Hirschi und Stefan Bissegger, die nun in der World Tour brillieren, hat Jean-Marc das Velo rennbereit gemacht», hält Scheurer fest.
Am vergangenen Wochenende ist Jean-Marc Divorne an den Folgen eines Velo-Unfalls im Alter von 63 Jahren verstorben