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Dübendorf 2020

Dämme gibt es auch in Dübendorf

Assos

Spektakel an der Ostseeküste: Im dänischen Bogense wird den Athleten (hier Nicole Koller) fahrerisch und läuferisch vieles abverlangt. Bild: Assos

Von wegen topfeben: Simon Zahner weiss genau, was an den Radquer-Weltmeisterschaften
2020 auf die Athleten zukommen wird. Der Zürcher, mit der Erfahrung von 17 WM-Teilnahmen
ausgestattet, hat den Parcours mitkonzipiert.

Die spektakulären Bilder aus Bogense sind in bester Erinnerung. In den Schräghangpassagen auf dem Damm kamen die technischen Qualitäten der Athletinnen und Athleten zur Geltung. Diesbezügliche Unterschiede waren an der Radquer-WM an der dänischen Ostseeküste vom vergangenen Februar selbst für Laien ersichtlich. Zogen die einen geschmeidig durch und verschiedentlich auch gleich davon, rutschen die anderen weg – und sogleich zwei, drei Meter den Hang hinunter. Wiederum andere setzten sich der Sturzgefahr gar nicht erst aus und legten die anspruchsvollsten Abschnitte zu Fuss zurück.

Simon Zahner, Schweizer Radprofi

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Am Wochenende vom 1./2. Februar 2020 werden die WM-Medaillen auf dem Militärflugplatz in Dübendorf vergeben. Was zumindest gedanklich rasch zur Frage führt, ob denn mit ähnlich spektakulären Wettkämpfen gerechnet werden darf, gehören doch Unebenheiten nicht unbedingt zu den klassischen Merkmalen eines Flughafengeländes. «Sehr wohl», erwidert Simon Zahner und hält fest, Dämme und Hügel gebe es auch in Dübendorf. Die maximale Höhendifferenz des Kurses schätzt der Zürcher Oberländer auf vier Meter. Zahner weiss, wovon er spricht. In Bogense nahm der 36-Jährige aus Dürnten zum 17. Mal an Radquer-Weltmeisterschaften teil. In Dübendorf gehört der Dauerbrenner zu jenem Team, das für die Gestaltung der Strecke zuständig ist. «Wir werden mit den Dämmen spielen. Das Areal bietet aber auch noch andere Möglichkeiten, den Parcours attraktiv zu gestalten», lässt er verlauten undauf die geteerten Abschnitte, die sich zum Tempoaufbau nutzen liessen. «Wir werden mit Brücken arbeiten – und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, weil die Zuschauer unter den Brücken durchgehen können und es dadurch weniger Streckenübergänge braucht.»

Die Nähe zum Flughafen

Summa summarum spricht Zahner im Zusammenhang mit Dübendorf 2020 von einem ausgezeichneten Gesamtpaket. «Für Teams und Zuschauer wird es separate Zufahrten zum Wettkampfgelände geben – wer hat schon so etwas zu bieten?» Er denkt dabei sowohl an radsportaffine Schweizer sowie das heimische Eventpublikum als auch an jene Tausende Belgier und Holländer, die das malerische Städtchen Bogense in eine Festhütte verwandelt haben. «Wenn sie die neunstündige Reise nach Dänemark auf sich nehmen, wird sie die siebenstündige Fahrt in die Schweiz kaum abschrecken.» Und wer es lieber schneller habe, verfüge ebenfalls erstklassige Optionen. «Von Dübendorf an den Zürcher Flughafen braucht man mit dem öV keine 20 Minuten.» Was für Radquer-Verhältnisse schon fast luxuriös sei. Aus Zahners Worten dringt Leidenschaft durch; phasenweise klingt es fast so, als würden die Titelkämpfe morgen beginnen. Er will denn auch nicht «nur» Streckengestalter sein, sondern vor allem WM-Teilnehmer – zum 18. Mal.

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