Tour de Suisse Women
Chabbey mit ausgezeichneten Perspektiven
Elise Chabbey (hier an der WM 2023 in Glasgow) verfügt über das Potenzial, an der Tour de Suisse Women ganz vorne mitzumischen. Bild: Frontalvision
Die vierte Austragung der Tour de Suisse Women wird am Samstag auf einem Rundkurs in Villars-sur-Ollon eröffnet. Schweizerseits ist Elise Chabbey eine Topklassierung zuzutrauen. Die Agentur Keystone-SDA hat das Wichtigste rund um die Landesrundfahrt in vier Punkten zusammengefasst.
Die Strecke. Vor drei Jahren wurde die Tour de Suisse der Frauen neu lanciert. Zum zweiten Mal nach 2023 geniesst die viertägige Rundfahrt den höchsten Status der World Tour. Sie führt über knapp 330 km und gut 6500 Höhenmeter. Die Rangliste wird schon nach der 1. Etappe am Samstag aufgrund der Bergankunft in Villars-sur-Ollon erste Zäsuren erhalten. Tags darauf steht das anspruchsvolle Bergzeitfahren von Aigle wiederum nach Villars-sur-Ollon an. Die Etappen 3 und 4 finden in hügeligem Gelände statt und enden jeweils in der Waadtländer Gemeinde Champagne. Ein letztes Mal überschneidet sich der Tour-Auftakt der Frauen mit dem Schlusswochenende der Männer. Ab dem kommenden Jahr rückt die Tour de Suisse Women, so der offizielle Namen des Frauenrennens, an den Anfang.
Die Abwesende. Marlen Reusser heisst die grosse Abwesende der Schweizer Landesrundfahrt. Die Vorjahressiegerin leidet seit gut drei Wochen an einem fiebrigen Infekt und muss weiterhin pausieren. Langsam, aber sicher beginnt für Reusser das Bibbern, ob sie genügend Vorbereitungszeit auf die Olympischen Spiele haben wird. Schon im Frühling musste Reusser wegen eines Sturzes an der Flandern-Rundfahrt während mehreren Wochen mit Rennen aussetzen.
Die Schweizerinnen. Trotz Reussers Ausfall darf sich eine Schweizerin Hoffnungen auf einen Podestplatz an der Heim-Rundfahrt machen. Elise Chabbey zeigte in diesem Jahr schon ganz starke Leistungen. Im April beim Eintagesklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich wurde die 31-jährige Genferin Vierte, im Mai belegte sie bei zwei anspruchsvollen Rundfahrten in Spanien die Gesamtränge 4 und 5. Auch an der Tour de Suisse brillierte Chabbey in der Vergangenheit. 2021 war sie Gesamt-Zweite, im vergangenen Jahr Gesamt-Fünfte, dazu gewann sie die Bergwertung. Neben Chabbey, die für das Team Canyon/SRAM Racing fährt, treten auch Petra Stiasny (Fenix-Deceuninck), Elena Hartmann (Roland) und Noemi Rüegg (Education-Cannondale) mit ihren Teams an. Dazu steht ein Swiss-Cycling-Sextett am Start, dieses wird angeführt von Mountainbike-Olympiasiegerin Jolanda Neff.
Die Favoritinnen. Der Weg zum Gesamtsieg führt in erster Linie über Demi Vollering. Die 27-jährige Niederländerin startete für ihre Verhältnisse gemächlich in die Saison und stand nach acht Eintagesrennen noch ohne Sieg da. Doch in den Etappenrennen war Vollering zuletzt eine Klasse für sich: Die achttägige Spanien-Rundfahrt entschied sie im April mit fast zwei Minuten Vorsprung zu ihren Gunsten. Danach folgten im Mai die Triumphe in der dreitägigen Baskenland- und der viertägigen Burgos-Rundfahrt. Die aussichtsreichsten Konkurrentinnen von Vollering sind die Italienerin Elisa Longo Borghini und die Polin Katarzyna Niewiadoma, ihrerseits Teamkollegin von Elise Chabbey.
Text: Keystone-SDA