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WM Leogang

Camille Balanche: Mit Köpfchen zum WM-Titel

Camille Balanche schreibt Geschichte: Sie holt die erste Schweizer Goldmedaille bei der Frauen Downhill Elite. Bild: EGO-Promotion

Die Neuenburgerin Camille Balanche gewann an der Mountainbike-WM im österreichischen Leogang überraschend als erste Schweizerin die Goldmedaille im Downhill.

Bei äusserst garstigen Verhältnissen verwies Balanche die Titelverteidigerin Myriam Nicole aus Frankreich um gut drei Sekunden auf den 2. Platz, die drittplatzierte Slowenin Monika Hrastnik lag bereits 17 Sekunden zurück. Ihr Erfolgsrezept: keine Fehler machen. Die 30-Jährige aus Le Locle sprach nach ihrem Coup von «extremen Bedingungen». «Ich wollte eine sichere Linie fahren und einfach nicht stürzen.»

Balanche war im letzten Jahr Europameisterin, ist aber nun die erste Schweizer Weltmeisterin im nicht-olympischen Downhill. Sie startete mit einer hohen Nummer und hat damit gesehen, mit welch grossen Problemen die Fahrerinnen auf dem aufgeweichten Parcours im Salzburgerland zu kämpfen hatten. «Einfach den Flow bewahren, nicht schneller sein zu wollen als es möglich war und, vor allem, sich nicht enervieren», hatte sie sich vorgenommen und das auch umgesetzt. Da viele der Favoritinnen Mühe bekundeten, war dies genau die richtige Taktik.

«Ich bin sprachlos und kann das noch nicht richtig einordnen», meinte die ehemalige Studentin der Universität von Montreal überwältigt. Zuvor hatte die im Mountainbike sonst so erfolgsverwöhnte Schweiz bei den Frauen im Downhill nur zwei WM-Medaillen (1997 Silber durch Marielle Saner, 1999 Bronze durch Sari Jörgensen) gewinnen.

Dass die Neuenburgerin in dieser Sportart reüssierte, ist auch alles andere als selbstverständlich. Balanche ist ein sportliches Multitalent. Sie war Schweizer Juniorenmeisterin im Fechten und Olympia- und WM-Teilnehmerin mit der Eishockey-Nationalmannschaft. Sie war nicht mal die aussichtsreichste Schweizerin. Die eigentliche Hoffnungsträgerin Emilie Siegenthaler verletzte sich aber kurz vor dem Rennen bei einem Trainingssturz und konnte deshalb nicht starten.

Bei den Männern beendete Noel Niederberger den Wettkampf als bester Schweizer auf Rang 25.

sda/SC
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