Swiss Cycling Weekly
Auf dem Oval in Hongkong geht es um Tickets nach Paris
Unter der Woche finden zahlreiche Strassenrennen statt, am Wochenende stehen auch in den Sportarten Bahn und Mountainbike hochklassige Wettkämpfe an. Von besonders hoher Relevanz ist der Nations Cup in Fernost.
Anlässlich des zweiten von drei Nations Cup-Anlässen in der laufenden Saison geht es für das bis im Sommer ausschliesslich in den Massenstartsparten antretende Bahn-Nationalteam vom Freitag bis am Sonntag in Hongkong vornehmlich darum, die Positionen in den Olympia-Rankings zu halten oder zu verbessern. Derweil die Frauen das Olympiaticket im Madison nach gegenwärtigem Stand lösen würden, müssen die Männer die vor ihnen liegenden Teams aus Tschechien und Polen überholen, um sich zu qualifizieren. Jene Nationen, welche in Paris das Madison bestreiten dürften, erhalten im olympischen Omnium ebenfalls einen Startplatz. In Hongkong wird Swiss Cycling im Madison voraussichtlich durch Michelle Andres/Aline Seitz sowie Valère Thiébaud/Alex Vogel vertreten; für das Omnium sind Seitz und Simon Vitzthum vorgesehen.
Strasse: Reusser kehrt in Norditalien ins Renngeschehen zurück
Mitte Februar gewann Marlen Reusser die Valencia-Rundfahrt. Danach wurde sie krank und musste pausieren. Am Sonntag steht sie wie Elise Chabbey an der Trofeo Alfredo Binda in Cittiglio im Einsatz.
Die zur World Tour gehörende Trofeo Alfredo Binda ist für die Schweizerinnen fast ein Heimrennen, findet sie doch in der und rund um die Gemeinde Cittiglio unweit der Grenze zum Kanton Tessin statt. So stehen bei der 25. Austragung vom Sonntag sowohl die Weltklassefahrerinnen Marlen Reusser und Elise Chabbey als auch die aufstrebenden Nachwuchsathletinnen Noemi Rüegg und Linda Zanetti am Start. Für die Bernerin Reusser handelt es sich um die Rückkehr ins Wettkampfgeschehen, nachdem sie im Februar im Anschluss an ihren Gesamtsieg bei der Valencia-Rundfahrt von einem Infekt heimgesucht wurde und eine Pause einlegen musste.
Küng und Hirschi bei Mailand–Sanremo
Am Samstag gelangt das jeweils erste und mit einer Distanz von rund 290 km längste der fünf Monumente des Radsports zur Austragung. Bei der «Primavera», auf Deutsch Frühlingsfahrt, wie Mailand–Sanremo genannt wird, kommt es zum Vergleich zwischen Weltmeister Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar; schweizerseits sind Stefan Küng und Marc Hirschi gemeldet. Derweil der Thurgauer zum ersten Mal seit vier Jahren und als Leader antreten wird, dürfte Hirschi bei seiner zweiten Teilnahme (nach 2019) entweder als Helfer Pogacars oder als Joker eingesetzt werden.
Vier Pro Series-Rennen innert drei Tagen
Unter der Woche werden gleich vier Männer-Wettkämpfe der zweithöchsten Kategorie durchgeführt. Stefan Küng und Fabio Christen treten am Mittwoch bei Danilith Nokere Koerse in Belgien und am Donnerstag beim GP de Denain in Frankreich an. Tom Bohli und Nils Brun sind sowohl für Nokere Koerse als auch für die am Freitag ebenfalls in Belgien zur Austragung gelangende Bredene Koksijde Classic gemeldet. Am Mittwoch findet zudem Milano–Torino statt – das älteste Velorennen der Welt; die Premiere geht auf das Jahr 1876 zurück. Auf der Startliste stehen unter anderen Marc Hirschi, Jan Christen, Matteo Badilatti sowie die Tudor-Teamkollegen Robin Froidevaux, Simon Pellaud, Roland Thalmann und Fabien Weiss. Die Veranstalter von Nokere Koerse führen auch ein ebenfalls zur UCI Pro Series gehörendes Frauenrennen durch; schweizerseits sind Annika Liehner und Cybèle Schneider gemeldet.
Die Schweizer Juniorinnen nehmen am Nations Cup teil
Im Rahmen der Trofeo Alfredo Binda wird ein Nations Cup-Rennen der Juniorinnen ausgetragen. Das Nationalteam ist bei der «Piccolo Trofeo Alfredo Binda» vom Sonntagmorgen mit einer Auswahl vertreten, die Nationaltrainer Tristan Marguet und Edi Telser haben Sereina Hosner, Lara Liehner, Chiara Mettier, Sirin Städler, Chloé Tschumi und Selina von Moos nominiert.
Mountainbike: Schurter strebt in Südafrika den dritten Gesamtsieg an
Zweimal hat Nino Schurter das Cape Epic bereits gewonnen. In der am Sonntag beginnenden Austragung tritt der Cross-Country-Olympiasieger des Jahres 2016 für eine Non-Profit-Organisation an.
Das Cape Epic ist das prestigeträchtigste Etappenrennen im MTB-Kalender. 8 Teilstücke, 617 Kilometer und 16’500 Höhenmeter gibt es bei der diesjährigen Austragung des Klassikers in Südafrika zu bewältigen. Wird der Wettkampf am Sonntag mit dem Prolog eröffnet, gehört der zweimalige Gesamtsieger Nino Schurter wiederum zum Favoritenkreis. In diesem Jahr tritt der Bündner mit dem Dänen Sebastian Fini Carstensen unter dem Patronat der Non-Profit-Organisation World Bicycle Relief an. Ebenfalls gute Aussichten auf Spitzenplätze haben die Marathonspezialisten Urs Huber (mit Simon Schneller aus Deutschland), Hansueli Stauffer (mit Frans Claes aus Belgien) und Casey South (mit Diego Rosa aus Italien). Im Rennen der Frauen fordert Nicole Koller gemeinsam mit ihrer holländischen Teamkollegin Anne Terpstra die stärksten Marathonspezialistinnen heraus. Zu diesen gehört die letztjährige EM-Bronze-Gewinnerin Irina Lützelschwab; die Aargauerin tritt an der Seite der Spanierin Natalia Fischer Egusquiza an.
Nationale Ouvertüre mit vielen Aushängeschildern
Sorgten Linda Indergand, Alessandra Keller und Jolanda Neff vergangene Woche im Trikot des Nationalteams anlässlich der Trofeo Ponente in Rosa auf der Strasse für Aufsehen, kämpfen die Weltklasse-Bikerinnen am Sonntag zum Auftakt des CIC Swiss Bike Cups in Gränichen gegeneinander um den Tagessieg. Hochklassig besetzt ist auch das Männerrennen, haben sich doch unter anderen der Olympiazweite Mathias Flückiger, der zweimalige Europameister Lars Forster sowie Vital Albin, Marcel Guerrini und Thomas Litscher eingeschrieben.