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Tour de Suisse

Animator Schär, Sieger Girmay – Leader Küng

Spalier stehen für den Einheimischen: Der Ende Saison zurücktretende Michael Schär wird von den Profikollegen gefeiert. Bild: Tour de Suisse

Die 2. Etappe der Tour de Suisse wird eine Beute von Biniam Girmay. Der Eritreer gewinnt in Nottwil den Sprint des Feldes vor dem Franzosen Arnaud Démare und dem Belgier Wout van Aert. Stefan Küng behält das Leadertrikot.

Das Teilstück über 173,7 km von Beromünster nach Nottwil beinhaltete keine grösseren Steigungen. Stefan Küng verteidigte deshalb das tags zuvor beim Auftakt-Zeitfahren in Einsiedeln geholte Maillot jaune problemlos.

Deutlich schwieriger wird es für den Thurgauer am Dienstag in der 3. Etappe, die über 143,8 km von Tafers nach Villars-sur-Ollon führt. Nach anfänglich 90 eher flachen Kilometern stehen der Col des Mosses und dann der 9,7 km lange und durchschnittlich 7,8 Prozent steile Schlussanstieg an.

Küng gibt zu, dass er selber „nicht genau weiss, zu was ich in den Bergen fähig bin. Ich werde alles geben, kämpfen. Schauen wir, was ich wert bin.“ Doch in der Gesamtwertung liegt Remco Evenepoel nur fünf Sekunden zurück, Wout van Aert deren sechs.

Der 23-jährige Girmay sorgte vor einem Jahr nach dem Gewinn einer Giro-Etappe unfreiwillig für Schlagzeilen. Bei der Siegerehrung knallte ihm der Korken der Prosecco-Flasche mit voller Wucht ins linke Auge – und zwang ihn zur Aufgabe des Rennens.

Auf der langen Zielgeraden in Nottwil setzte sich Girmay recht souverän durch. Van Aert hatte den Sprint etwas zu früh anzogen und ermöglichte damit dem Tagessieger, der als erster Eritreer eine Tour-de-Suisse-Etappe gewann, und Démare den Konter. Girmay, der vor Ort von einer Gruppe von Landsleuten euphorisch gefeiert wurde, kann als bislang grössten Erfolg den Sieg beim Klassiker Gent-Wevelgem 2022 vorweisen.

Schär: „Der perfekte Tag auf dem Velo“

Animator des Tages war Michael Schär. Der 36-jährige Luzerner, der Ende Saison zurücktreten wird, riss in seiner engeren Heimat kurz nach dem Start in Beromünster zusammen mit dem Kanadier Nickolas Zukowsky aus. Das Duo erarbeitete sich einen Maximalvorsprung von knapp vier Minuten. 24 km vor dem Ziel sah sich der in Nottwil wohnhafte Schär vom Feld wieder eingeholt.

Trotzdem sprach Schär vom „perfekten Tag auf dem Velo, dem wohl schönsten meiner Karriere.“ Es sei sein Plan gewesen, die Etappe „von vorne zu geniessen. Im Feld ist es halt immer etwas hektisch. So aber konnte ich gut nach links und rechts schauen, sah das Lachen von Freunden und Bekannten an der Strecke. Es war sehr emotional und extrem schön.“

Text: Keystone-SDA

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