WM Mont Sainte-Anne
Aller goldenen Dinge sind drei
Die Schweizer Cross-Country-Spezialisten haben an der WM in Mont Sainte-Anne zum dritten Mal in Folge das Team Relay gewonnen.
Besser lassen sich Weltmeisterschaften nicht eröffnen. Die Mountainbiker von Swiss Cycling haben das Team Relay in Mont Sainte-Anne für sich entschieden. Joel Roth, Janis Baumann, Sina Frei, Jolanda Neff und Nino Schurter setzten sich 16 Sekunden vor den USA und deren 28 vor den Franzosen durch. Das Quintett untermauerte dadurch die Schweizer Vormachtstellung im Cross-Country.
Für die Schweiz handelt es sich um den sechsten Titel im Team Relay und um den dritten in Folge. Eine Schlüsselrolle spielte wiederum Nino Schurter, der zum fünften Mal am Team-Gold beteiligt und bereits beim ersten Triumph im Jahr 2006 als U23-Athlet auf dem Schlussabschnitt eingesetzt worden war. Der Bündner nahm sein Teilstück auf Platz 3 liegend in Angriff und sicherte der Schweiz mit dem Tagesbestwert den Sieg.
Schurter machte den Rückstand auf den Amerikaner Keegan Swenson zügig wett und liess den hinter ihm Tempo machenden Franzosen Jordan Sarrou nicht näher heranrücken. Er sei zunächst skeptisch gewesen, ob sich die 16 Sekunden auf einen Eliteathleten auf der gut elf Minuten langen Schlaufe wettmachen liessen, erklärte Schurter. «Ich fühlte mich aber wie schon in den letzten Tagen sehr stark.»
Vor Schurters Einsatz hatten U23-Athlet Roth und Junior Baumann den Rückstand gegen namhafte Elitefahrer in Grenzen gehalten. Sina Frei und Jolanda Neff brachten die Auswahl von Swiss Cycling in eine günstige Position. Neff war zeitgleich mit der Amerikanerin Kate Courtney die schnellste Frau, lobte hinterher aber explizit die jungen Teamkollegen: «Sie zeigten eine super Leistung. Sonst hätte es nicht zum Sieg gereicht.»
Der erstmals an einer WM teilnehmende Baumann gestand strahlend, er habe dieses Resultat zwar nicht erwartet, aber sehr wohl davon geträumt. U23-Athlet Roth war bereits vor zwei Jahren in Australien dabei gewesen, hatte damals aber eine andere Rolle innegehabt. In Kanada übernahm er die Startschlaufe und sah sich mit starker Konkurrenz konfrontiert. «Ich bin froh, dass ich auf die Schnellsten nicht viel verloren habe», meinte der Aargauer. Sina Frei, in der Staffel längst zum sicheren Wert avanciert, sprach aus, was viele andere dachten: «Megaschön, dass es bei uns wieder aufgegangen ist.»
Schneitter wird Weltmeisterin
An den erstmals ausgetragenen E-Bike-Weltmeisterschaften gewann Nathalie Schneitter die Goldmedaille. Die Solothurnerin verwies die Kanadierin Maghalie Rochette um fünf Sekunden auf Rang 2; es waren lediglich acht Athletinnen gestartet. Im Männerrennen reüssierte der Südafrikaner Alan Hatherly, welcher im Vorjahr an der WM in Lenzerheide im U23-Wettkampf triumphiert hatte. Schnellster Schweizer war Christoph Sauser; der Olympiamedaillengewinner von 2000 reihte sich als Zehnter ein. sda/SC